In ihrem ersten Saisonspiel retten die TVG-Damen die Gunzenhäuser Handballehre und sorgen mit ihrem Auftaktsieg gegen den zweitplatzierten TSV Katzwang dafür, dass die vierte Spielwoche bei den Gunners einen versöhnlichen Abschluss erfährt.
So recht wusste man nicht, wo man stehen würde in dieser Saison im Gunzenhäuser Damenhandball. Neu zusammengewürfelt war die Truppe, die im letzten Jahr noch wegen Spielermangel nicht antreten konnte. Für die aktuelle Spielzeit aber hatte sich Michi Engelhardt der Sache angenommen und Gunzenhausens Vorzeigespielerin Franzi Frühwirth entschloss sich dazu, weitblickend auf das was da kommen könne in den nächsten Jahren, aus der Bayernliga zum TVG zurückzukehren und den Aufbau eines Perspektivteams für die Zukunft mitzugestalten. Gesagt, getan, warf sie die Vertriebsmaschinerie an und bewog eine Spielerin nach der anderen zur Rückkehr. Ein paar Monate später standen dann am Sonntag tatsächlich 14 Spielerinnen auf dem Spielberichtsbogen, und mehr noch waren drei weitere Spielerinnen zusätzlich mit auf der Bank. Ein voller Erfolg also, bevor das erste Spiel überhaupt angepfiffen war!
In die Premierenpartie ging es dann mit einer guten Portion Unsicherheit auf der TVG-Seite. Dies hatte zur Folge, dass die Damen zunächst mit Zurückhaltung im Angriff zu Werke gingen. Unerschrocken war zu diesem Zeitpunkt nur Leaderin Frühwirth, die mit ihrem druckvollen Spiel dafür sorgte, dass auch der Rest des Teams etwas die Anspannung verlor. Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich, dass das Zusammenspiel im Rückraum und die Akzente von Jungstar Doro Kött sehr gut fruchteten, und so konnten einige hervorragende Ballstafetten erspielt werden, die dann allerdings zu oft bei freiem Wurf am gegnerischen Torwart scheiterten. In der Verteidigung begegnete man den Kontrahentinnen zwar mit Stärke und Beweglichkeit, aber auch hier waren noch merkliche Abstimmungsprobleme im Abwehrverbund bzw. im Zusammenspiel mit dem Torwart zu spüren. Ein Umstand, den die Mädels jedoch bald völlig auf den Kopf stellen würden. Minute um Minute wurde das Team in der Abwehr stärker und ließ nach einem 5:5 in Minute zehn lediglich zwei weitere Treffer in der ersten Halbzeit zu. Coach Engelhardt nutzte die Breite seines Kaders aus und machte sich ein Bild davon, welche Konstellationen welchen Erfolg bringen würden, was allerdings auch zur Folge hatte, dass die Angriffsbemühungen nicht im gleichen Maße erfolgreicher wurden, wie die der Defensive. Bis zur Halbzeit konnten daher auch nur noch vier eigene Treffer verbucht werden, was einen Halbzeitstand von 9:7 bedeutete.
Halbzeit zwei zeigte dann das Bild eines nochmals deutlich verbesserten Teams im Vergleich zum Ende der ersten Hälfte. 15 Minuten lang ließen die Damen überhaupt keinen Treffer mehr zu und der Innenblock um Caro Rohring machte einen optimalen Job. Im Angriff waren Doro Kött und Franzi Frühwirth nicht zu bremsen, was für den Handballkenner gewissermaßen zu erwarten war. Aber auch Olivia Uwaibi zeigte ihr Shooter-Qualität, von der die Gunners in dieser Saison hoffentlich noch oft Gebrauch machen. Mit Sarah Hoffmann und Milena Prossel waren auch die Außen in Halbzeit zwei stark besetzt und letztere zeigte mit einem sehenswerten Heber das Tor des Tages. Im Schlussviertel bäumte sich Katzwang zwar nochmals in Person von Katja Holler auf und erzielte sehenswerte und größtenteils nicht zu verteidigende Rückraumtreffer, was aber das Gesamtbild nicht trüben soll. Ihr Leistungspotential haben die Damen mit Sicherheit noch nicht vollends ausgeschöpft. Wenn im Laufe der nächsten Spiele neben der Feinabstimmung in Abwehr und Angriff auch noch das Selbstvertrauen bei allen Spielerinnen Einzug hält, darf man sich auf sehenswerten Damenhandball in Gunzenhausen freuen.
Für den TVG spielten: Kettler-Symader, Ortner (beide Tor), Branner, A. Frühwirth, Friedrich, Volkersdorfer, Prossel (2), Hoffmann (1), K. Kött, Uwaibi (2), F. Frühwirth (9/1), D. Kött (6), Rohring, Ehemann (1/1)