Gunzenhäuser Handballerinnen in der Hauptrunde der Weltmeisterschaft – Mini-WM hat begonnen

Am 03. Oktober starteten 24 Mädchenmannschaften in das Abenteuer Mini-WM und spielten in vier Gruppen die Vorrunde untereinander aus. Dabei wird der Modus der Handball-Weltmeisterschaft 2019 der Frauen nachgespielt.

Bereits im vergangenen Jahr haben die bayerischen Nachwuchshandballer im Rahmen der „Mini-WM – Erinnerungen fürs Leben schaffen“ die Handball WM der Männer nachgespielt und neben jeder Menge Spaß und großartigem Handball frühzeitig das WM-Fieber entfacht. Ein Jahr nach der erfolgreichen Erstauflage startet die Mini-WM jetzt in die zweite Runde und stellt diesmal den Mädchen-Handball in den Mittelpunkt. Dabei spielen die Mädchen aus der D-Jugend (Jahrgang 2007 und jünger) die Frauen Weltmeisterschaft 2019 nach, die von 30. November bis 15. Dezember in Japan stattfinden wird und küren den eigenen Mini-Weltmeister.

Für das Turnier wurden 24 Mannschaften über ein Anmeldeverfahren ausgewählt. Jede dieser Mannschaften vertritt eine Nation, die auch bei der Frauen-Weltmeisterschaft in Japan auflaufen wird. Die Auslosung der Nationen hat die ehemalige Nationalspielerin und Kapitänin des DHB-Teams Isabel Klein vorgenommen.

Am 03. Oktober gingen die Nachwuchshandballerinnen des TV 1860 Gunzenhausen mit dem Wappen von Schweden, ihrer zugelosten Nation und ihrer neuen Nationalhymne erstmals auf das Handballfeld, um sich zum Mini-Weltmeistertitel zu spielen. In ihrer Vorrundengruppe trafen die TV-Mädchen in Rimpar auf Russland (SG DJK Rimpar), Argentinien (TG Höchberg), China (SG Dettelbach/Bibergau), DR Kongo (HSG Mainfranken) und Japan (VfL Günzburg).

Den Spielerinnen von Trainerin Sonja Heinrich und ihrem Assistenten Wolfgang Eckerlein war gerade vor und im Verlauf des ersten Spiels gegen Japan die Nervosität anzumerken. Noch ist man nicht im Liga-Spielbetrieb, und viele Mädchen fieberten ihrem allerersten Auftritt auf dem Spielfeld entgegen. Hinzu kam die ungewohnte Situation, mit der Nationalflagge Schwedens einzumarschieren und der Nationalhymne zu lauschen – ein Moment, den die jungen Mädchen sonst nur aus Fernsehübertragungen kennen. Die Aufregung legte sich während des gesamten Spielverlaufs nicht. Erst 10 Sekunden vor Abpfiff gelang Mara Wolf der Treffer zum 9:8 – Auftaktsieg. Den zahlreich mitgereisten Familienangehörigen und Fans standen nach der Partie mindestens ebenso viele Schweißtropfen auf der Stirn wie den Spielerinnen.

In der Folge wussten die TV-Mädchen mehr und mehr zu überzeugen und entschieden die Partien gegen Russland (10:4) und Kongo (8:6) ungefährdet für sich. Obwohl der Kader mit 15 Spielerinnen an diesem Tag üppig besetzt war, konnten vom Trainerteam auch die jüngsten, unerfahrenen Handballerinnen zum Einsatz gebracht werden.

Vor dem vierten Spiel war klar: noch ein Sieg, und die Gunzenhäuserinnen würden als einer der drei Erstplatzierten in die Hauptrunde einziehen. Vielleicht war es diese Aussicht oder die lange Pause zwischen den Spielen, die im Spiel gegen Argentinien zu einem kurzzeitigen Durchhänger führten. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, und eigentlich hätten sich die körperlich überlegenen Altmühlstätterinnen deutlich absetzen müssen, doch bis kurz vor Spielende lagen beide dichtauf. Mit den Treffern von Anna-Maria Peterreins, der erfolgreichsten Werferin mit insgesamt 24 Treffern im Turnier, Mara Wolf und dem Schlusspunkt von Anna Franz konnten die TV-Mädchen dann doch noch einen zwei-Tore-Vorsprung mitnehmen. Damit war nicht nur der Einzug in die Hauptrunde geschafft, sondern – bedingt durch den Ausgang der anderen Spiele – auch der Gruppensieg sichergestellt.

Im abschließenden Spiel gegen China durften dann die Jüngsten verstärkt auf das Spielfeld. Leider reichte es trotz großem Einsatz noch nicht für einen Sieg und man musste sich mit 7:9 Toren geschlagen geben. Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch, denn mit einem Polster von 4 Punkten gehen die TV-Spielerinnen Anfang November in die Hauptrunde. Bei den Leistungen aller Akteure muss den Verantwortlichen dabei nicht bange sein. Das neue Ziel heißt nunmehr Einzug ins Halbfinale.